Louis Back, Stefan Beuttler: Handbuch Briefing
Effiziente Kommunikation zwischen Auftraggeber und Dienstleister
Wie viele Projekte in der Werbung, im Marketing oder in der PR werden teurer als erwartet, später abgeschlossen als gewünscht oder überhaupt in den Sand gesetzt, weil sich Auftraggeber und Auftragnehmer nicht ausreichend abstimmten? „Der Ärger über die dabei verschwendeten Energien und Gelder ist einer der Gründe, warum dieses Buch entstanden ist“, so die Autoren gleich zu Beginn des Buches. Ihr Credo: Kreative sollten sich als Dienstleister verstehen – und die Sache des Kunden zu ihrer eigenen machen.
„Schlechte Briefings sind teuer, gute sparen Geld“ – an diesem roten Faden entlang entfaltet sich auf annähernd 300 Seiten ein Praxishandbuch, das Auftraggebern und ihren Partnern den Prozess des Briefings bis ins Detail darstellt. Das beginnt schon bei der Erklärung des Begriffs. Der den Autoren nicht gefällt: „Der Aspekt der Knappheit, der im englischen Wortstamm ‚brief‘ (also: ‚kurz‘) steckt, wird oft genug als Hinweis missverstanden, dass man die Sache schnell erledigen kann und wenig Aufwand damit haben wird. Diesen ‚Zahn‘ wollen wir so schnell wie möglich ziehen: Jedes Briefing, das zu vernünftigen Ergebnissen führen soll, macht Arbeit. Auch und gerade dem Auftraggeber.“
Sehr gut dargestellt ist die Spannung zwischen den „Kreativen“ und dem Auftraggeber – die Autoren bieten immer wieder Gelegenheit zum Perspektivenwechsel und zur Selbstreflektion. Daher gibt es auch jede Menge Tipps, wie der Dialog, sollte er einmal ins Stocken geraten, wieder in die Gänge gebracht werden kann.
Schnell wird klar: Ein gutes Briefing ist auch – Beziehungsmanagement. Mehrere Kapitel werden daher der Kommunikation gewidmet, und zwar der internen, im eigenen Projektteam, als auch der externen, zum Partner.
Ein langer Abschnitt befasst sich mit den Vorarbeiten zum Briefing: Informationssammlung und Recherche, Marktforschung und Aufbereitung von Daten. Überlegungen zum Budgetrahmen, zur Zeitplanung und zu den Parametern der Erfolgsmessung folgen, bevor es dann ins Detail geht: Was muss in einem Briefing enthalten sein, wie sind diese Informationen aufzubereiten und in welchen Schritten bewegt man sich durch das Briefing? Was ist im Fall von Kommunikationsproblemen zu tun, und was sollte am Ende eines Projekts geschehen („Manöverkritik“)?
Checklisten und Praxistipps, ein äußerst umfangreiches Literaturverzeichnis und ein sehr guter Index machen die Sache rund. Hervorzuheben sind der angenehme Schreibstil und die sehr schöne Gestaltung – die Lektüre spart also nicht nur Nerven, sondern macht auch sonst Spaß.
Überaus empfehlenswert für Auftraggeber und Auftragnehmer, für Projektmanager und Team-Mitglieder sowie für alle, die sich intensiv mit den Themen Kundenkommunikation und Kreativ-Dienstleistung befassen.
Das Buch ist im Verlag Schäffer-Poeschel erschienen. – Bestellen können Sie es bei Amazon.