5. Studie “Internet und e-business im Mittelstand” von IBM und impulse
Die Mehrzahl der mittelständischen Unternehmen in Deutschland kann auf das Internet nicht mehr verzichten. Die Betriebe haben die Aktivitäten rund um das Netz fest in die Unternehmensstrategie und Geschäftsprozesse integriert. Das belegt die aktuelle Studie „Internet und E-Business im Mittelstand“, die IBM Deutschland und das Unternehmermagazin impulse nun bereits zum fünften Mal seit 1999 vorlegen. Demnach sind 84 Prozent der Unternehmen zumindest mit einer eigenen Homepage im Internet präsent. Zwei Jahre zuvor waren das erst 70 Prozent. „Das „Internet ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung“, so IBM Mittelstands-Chef Bürkli. Weitere Ergebnisse der Studie…
Nur noch jedes fünfzigste Unternehmen leistet sich den Luxus, komplett offline – also ohne Internetanschluss und E-Mailnutzung – zu sein. Hingegen legt die Zahl der Mittelständler, die echte Geschäfte über das Netz abwickeln, weiter zu: 40 Prozent der im Internet aktiven Firmen handeln online, tauschen digital Daten mit Geschäftspartnern aus oder steuern ganze Geschäftsabläufe über das Netz. Damit steigt die Zahl der Betriebe, die E-Business betreiben, um fünf Prozentpunkte gegenüber 2002.
Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds rechnen die im E-Business aktiven Unternehmen mit schnellem Return-on-Investment. Wie das Marktforschungsinstitut TechConsult im Auftrag von IBM und impulse bei der Befragung von 1.008 mittelständischen Firmenchefs mit bis zu 1.000 Mitarbeitern ermittelte, erwarten 84 Prozent der Unternehmen, dass sich ihre Web-Aktivitäten innerhalb von 24 Monaten rechnen. Lediglich die Zahl derjenigen, die mit einer Profitabilität des E-Business-Einsatzes schon im Laufe eines Jahres kalkulieren, hat sich von 48 Prozent in 2002 auf nun 39 Prozent verringert. Für impulse-Chefredakteur Thomas Voigt zeugen diese Zahlen „von einem gesunden Optimismus und einer realistischen Einschätzung der Marktchancen“.
Dementsprechend ist die Zahl der Skeptiker in diesem Jahr mit 16 Prozent (2002: 14 Prozent) auch nur leicht gestiegen: 13 Prozent der Befragten sagen, ihr Web-Engagement werde „bis auf weiteres“ nicht profitabel arbeiten, nur drei Prozent akzeptieren, dass sich ihre Aktivitäten „wahrscheinlich nie“ rechnen.
Als Motive für die Einführung von E-Business-Anwendungen stehen die Nutzung neuer Chancen (79 Prozent), die Kundenorientierung (54 Prozent) und der Wettbewerbsdruck (52 Prozent) klar im Vordergrund. Zudem bringt das Internet in einer schwachen Konjunkturphase handfeste Geschäftsvorteile. So berichtet die Mehrheit der im E-Business aktiven Unternehmen laut der IBM/impulse-Studie vom positiven Einfluss auf den Umsatz: 52 Prozent registrieren eine Stabilisierung des Umsatzes (2002: 46 Prozent). Knapp jede dritte Firma verzeichnet sogar eine Umsatzsteigerung.
Die Höhe dieses durch das E-Business-Engagement erzielbaren Umsatzeffekts stieg im vergangenen Jahr von elf auf 13 Prozent. Allerdings weisen die einzelnen Branchen hierbei unterschiedliche Ergebnisse aus. Während die Dienstleister bei einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 16 Prozent leicht gegenüber den Vorjahr (2002: 20 Prozent) verlieren, liegt der Handel stabil bei elf Prozent. Spitzenreiter sind aber die Industrieunternehmen: Sie berichten von einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 14 Prozent, ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei fünf Prozent.
Neben den Umsatzeffekten erzielen mittelständische Unternehmer dank des Internets auch eindeutige Kostenvorteile. Rund vier von zehn Firmen (39 Prozent) bieten so ihren Kunden kürzere Lieferzeiten, 36 Prozent erreichen eine kostengünstigere Zahlungsabwicklung und 29 Prozent reduzieren ihre Vertriebskosten. „Das belegt: E-Business ist ein wirksames Werkzeug zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung“, unterstreicht Stefan Bürkli, Vice President IBM Small and Medium Business für die D-A-CH Region.
Auf die Frage, wozu das Internet im Betrieb hauptsächlich genutzt wird, nennen Firmenchefs E-Mail (98 Prozent), Darstellung der Firma (94 Prozent) und Informationsrecherche (79 Prozent) naturgemäß an vorderster Stelle. Allerdings holen die professionellen Anwendungen wie beispielsweise die Online-Beschaffung kräftig auf: 44 Prozent (2002: 38 Prozent) der im Internet aktiven Firmen kaufen Waren und Dienstleistungen via Web.
Doch selbst die zugkräftigsten Argumente für ein Engagement im E-Business kann eine kleine Zahl von Unternehmen nicht überzeugen. Die Fraktion der Internet-Verweigerer führt an erster Stelle strategische Gründe ins Feld: Mehr als die Hälfe sagen, E-Business passe nicht zum Unternehmen (53 Prozent, Vorjahr: 41 Prozent). Natürlich spielen in der aktuellen Wirtschaftslage die Kosten für diese Unternehmen eine wichtige Rolle. Daher schrecken jetzt 44 Prozent vor den Investitionen zurück. Noch vor einem Jahr war dies nur für 26 Prozent ein Grund, Internet und E-Business abzulehnen.