“Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken”
Interview mit Nora Voithofer, Betreiberin von Preisleistungswein.com Preisleistungswein.com von Nora Voithofer erhielt bei einer Untersuchung der ARGE Daten (www2.e-rating.at) 515 Punkte und ist damit derzeit der vertrauenswürdigste Online-Weinshop Österreichs.
Das Besondere an diesem Angebot: die selbstgewählte Nische, die den Shop von anderen abhebt. Hier geht es um Weine mit hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis, die persönlich von Nora Voithofer bei regionalen Winzern ausgewählt werden. Der persönliche Touch der Kundenansprache soll Vertrauen und Kundenloyalität erzeugen.
Mit ihrer Gastgewerbe-Ausbildung versteht Nora es, gute Weine von eher unbekannten Winzern auszuwählen. Die Kunden können sich auf ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis verlassen und lernen so manches „Schmankerl“ aus den Weinregionen Österreichs kennen. Die Auswahl wird ergänzt von einigen internationalen Spitzenweinen und: Prosecco aus dem Veneto.
Wir haben Nora Voithofer zu ihrer Strategie, ihrem Marketing – und ihren Lieblingstropfen befragt.
Ich bin über femity.de auf deinen Webshop gestoßen, über die Signatur, die du in deinen Mails bzw. Postings mitschickst, und über die Beiträge in den Foren, in denen du von deinen Aktivitäten erzählt hast. Wie wichtig ist diese Art von „Vernetzung“ für dein Marketing?
Also mir macht das Netzwerken bei femity viel Spaß, aber als Marketingaktivität kann ich meine Teilnahme bei femity nicht direkt sehen. Aber indirekt haben mich die Femities schon auf viele Ideen gebracht, was meinen Shop betrifft. Von der Eintragung meines Gewinnspieles auf Gewinnspiel-Seiten, von der Hilfe, eine(n) ÜbersetzerIn für meine AGB auf Englisch zu finden, bis hin zur Entstehung von mittlerweile drei Kooperationen mit anderen Femities. Also hat mir das indirekt schon geholfen! Und ein paar Femities haben sich schon für meinen Newsletter eingetragen.
Was machst du sonst noch, um deinen Webshop bekannt zu machen?
Ich habe mir Werbe-Weinfläschchen-Sackerln (so wie Gummibärli) drucken lassen – die verteile und verschicke ich (wenn eDings-LeserInnen interessiert sind und diese mit ihren KollegInnen vernaschen wollen, brauchen sie mir nur eine kurze Mail mit Adressangabe an office@preisleistungswein.com zu senden, ich werde ihnen dann welche zukommen lassen!).
Dann versuche ich „Presse-Arbeit“ zu leisten, ich mache auch Werbeeinschaltungen in verschiedenen Zeitungen, lasse mich zum Wein-Ausschenken engagieren, um persönlich Werbung machen zu können, dabei lasse ich mir nur den Wein zahlen und nicht meine Ausschankarbeit. Außerdem habe ich immer Visitenkarten von mir eingesteckt, für den Bedarfsfall …
Wie entdeckst du die Weine, die du in deinem Shop anbietest?
Gute Frage. Am Anfang bin ich zu Winzern, die mir empfohlen wurden, hingefahren und hab mich durchgekostet. Dann bin ich auch auf verschiedene Weinverkostungen gegangen, wo ich wie zufällig genau die Winzer gefunden habe, die zum ersten Mal dabei waren. Und jetzt rufen mich auch schon WinzerInnen an, die meine Idee gut finden und sich mit Preis-Leistung angesprochen fühlen und die mir dann Probeflaschen schicken.
Bist du mit deinen Lieferanten (oder einigen davon) auch persönlich bekannt bzw. wie läuft die Kommunikation mit den Lieferanten?
Die Winzer, von denen ich Weine kaufe, kenne ich jetzt fast alle persönlich (mit einer Ausnahme, die ich nur telefonisch kenne). Die Kommunikation läuft sowohl per Mail als auch übers Telefon.
Wie hat man sich deine Logistik vorzustellen? Wie problematisch ist es eigentlich, Flaschen zu versenden?
Die Logistik funktioniert bei mir so, dass ich eine Logistikfirma engagiert habe – Firma Systemlogistik -, bei der meine Weine lagern und die die Flaschen auch kommissioniert. Das heißt, die stellen die Pakete zusammen – bei mir ist es ja auch möglich, lauter verschiedene Flaschen zu kaufen, und die müssen zusammengestellt werden. Dann werden die Flaschen im stabilen Weinkarton von DPD abgeholt und versendet. Funktioniert nahezu reibungslos. Von mehreren hundert versendeten Flaschen ist bis jetzt erst eine kaputt gegangen. Und da das Paket versichert ist, kommen weder der Kunde noch ich zu Schaden.
Welche deiner Produkte sind besonders beliebt?
An erster Stelle sind da meine Aktionspakete: Da gibt es verschiedene Zusammenstellungen, die sehr fair kalkuliert sind, um den KundInnen zu ermöglichen, sich durchzukosten. Zum Beispiel „Alles in Weiss“, „Überraschungs-Weinpaket“, „Tolles Rotes!“ oder das „Kraft-Paket“. Und an einzelnen Flaschen sind sehr beliebt: Prosecco, Zweigelt, meine Rotwein-Cuvees. Und der Pinot blanc, der auch ein ganz besonderer Lieblingswein von mir ist.
Du schreibst auf der Website, dass der Webshop für dich als Mutter eine gute Möglichkeit war, dich selbstständig zu machen. Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum Online-Gehen? Und was waren/sind für dich die größten Hürden?
Gedauert hat die Durchführung von der ersten Idee Ende Dezember 2001 bis zur Funktionstüchtigkeit des Shops mit Anfang April 2002. Also eigentlich eh recht flott. Aber ich bin sowieso eine Ungeduldige, das hat mir auch schon fast zu lange gedauert . Eine große Hürde war, dass ich mir das mit der Warenkorbfunktion und dem Online-Zahlen leichter vorgestellt habe. Meine Anforderungen waren aber so komplex, dass es nicht möglich war ein 08/15-Shop-System zu nehmen. Da musste schon einiges umprogrammiert werden. Ehrlich gesagt gibt es bis heute noch kleine technische Fehlerchens. Und da ich selbst vom Programmieren keine Ahnung habe, hab ich erst lernen müssen, mich ein bisschen in den Programmierer „hineinzudenken“, um es nicht zu kompliziert werden zu lassen.
Welche Pläne – die du auch verraten möchtest – hast du für die Zukunft?
Irgendwann möchte ich von meinem Shop auch leben können. – das ist mein größtes Ziel.
Die kleineren Etappen sind: Gutscheinfunktion, Geschenkservice, Shop in englischer Sprache, Ausbau der kulinarischen Produkte … Da hab ich noch viele Verbesserungsideen – die technische Umsetzung ist aber ein bisschen langwieriger und kostenintensiver, als sich das so aufs Erste anhört. Leider.
Unsere Leser sind natürlich genauso wie die drei eDingse ziemliche Genießer. Was würdest du für einen gemütlichen Herbstabend denn so empfehlen ?
Auf jeden Fall eine gute Flasche Wein – zum Beispiel den Zweigelt barrique 99 vom Weingut Sloboda oder bei den Weißweinen den Pinot blanc vom Weingut Haider. Aber es gibt noch einiges andere in meinem Shop – in den verschiedensten Preisklassen. Ich verkaufe nur Weine, die ich auch selber gerne trinke! Ab 7. November gibt’s dann natürlich einen steirischen Junker, auf den freu ich mich auch schon sehr!
Liebe Nora, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!