Bubbler will Web-Publishing und Blogging neu erfinden
Das Ganze basiert auf einem gehosteten Service, der sich derzeit im öffentlichen Betatest befindet, zukünftig aber 4,95 US-$ pro Monat kosten soll. Um den Dienst zu nutzen, lädt sich der Nutzer eine Software herunter (derzeit für Windows und Mac OS erhältlich) und legt einen Bubbler.net-Account an. Über die Software werden die Inhalte eingepflegt und verwaltet, wobei sich Änderungen direkt auf die bei Bubbler.net gehosteten Webseiten auswirken.
Bubbler liegt das Konzept zugrunde, dass ausgehend von der Startseite des Nutzers (die automatisch angelegt wird, weitere Seiten hinzugefügt werden können. Alle Seiten haben dabei verschiedene Bereiche wie eine Linkliste sowie einen File-Bereich, aber auch einen Bereich für Fotos sowie einen für aktuelle Notizen. Wenn man so will, entspricht letzterer einem Weblog: jederzeit können zusätzliche Notizen mit einem WYSIWYG-Editor erstellt werden und erscheinen dann oben in diesem Bereich, während die bisherigen Notizen nach unten rutschen.
Bilddateien können einfach in das Bubbler-Programmfenster gezogen werden, werden dann automatisch auf den Server übertragen und ein Vorschaubild wird im Picture-Bereich der bearbeiteten Seite angelegt sowie mit der Originaldatei verlinkt. Ebenso einfach können Dateien zum Download angeboten werden: Einfach ins Bubbler-Fenster ziehen, das Programm sorget automatisch für Upload und Verlinkung an der richtigen Stelle. Zur Pflege der Linkliste ist etwas mehr Handarbeit nötig, aber auch diese wird dann automatisch verwaltet. Fast müßig zu erwähnen: Alle Inhalte können nachträglich bearbeitet, ergänzt oder gelöscht werden, wobei die Konsistenz der erzeugten Seiten jederzeit gewahrt bleibt.
Neben einfachen Weblog-Einträgen gibt es auch einen "Report"-Modus, der ein Zwischending aus Live-Blogging und Chat ermöglicht: Ein sehr einfaches Eingabefenster erlaubt die Eingabe kurzer Nachrichten, denen automatisch Nickname und Uhrzeit vorangestellt werden. Die Kurznachrichten erscheinen direkt nach dem Abschicken untereinander als einzelne Notiz (also chronologisch geordnet, während die verschiedenen Notizen Weblog-üblich umgekehrt chronologisch angeordnet sind. Eine Komentarfunktion gibt es allerdings (derzeit) nicht.
Was das System spannend machen könnte ist die integrierte Teamverwaltung: Ähnlich zu Blogger.com kann man Bekannte einladen und ihnen so ermöglichen, an einer oder mehreren Seiten mitzuarbeiten. Dementsprechend gibt es auch eine Benachrichtigungsfunktion für Teammitglieder, wenn sich der Inhalt einer Seite ändert. Und auch ein RSS-Feed lässt sich für die Seiten aktivieren, die übrigens auch mit Passwort geschützt werden können.
Diese Funktionen machen das System grundsätzlich für Zusammenarbeit (Collaboration) und Projektarbeit interessant. Allerdings wirkt alles doch eher auf Kids und Communities ausgerichtet und weniger auf Business-Kunden. Auch fehlt zumindest ein Kalender-Modul, und auch die Möglichkeit, Einträge "sticky" zu machen oder gegen unabsichtliche Änderungen zu schützen, habe ich vermisst. So interessant die Teamfunktionen generell sind, scheinen sie derzeit doch vor allem darauf abzuzielen, rasch Freunde und Bekannte einzuladen – für die dann nach 30 Tagen Gratisnutzung ebenfalls monatlich 4,95 US-$ fällig werden.
Der Output des Systems ist XHTML, tabellenfrei. Für jede Seite kann der Nutzer ein eigenes Layout festlegen, wobei er derzeit aus 13 Basislayouts wählen kann, die schlicht durch unterschiedliche Cascading Style Sheets (CSS) realisiert werden. Grundlage für die Funktionalität ist neben dem lokalen Client der sogenannte Bubbler-Server … Details dazu gibt es in diesem Whitepaper (PDF).
Bottom line:
Bubbler bietet ein interessantes Konzept: Tatsächlich können Webseiten ohne HTML-Kenntnisse gepflegt werden … und das sogar im Team. Im Detail wünscht man sich etliche zusätzliche Funktionen und kommt rasch auf eine Menge Ideen, wie das System erweiterbar wäre.
Five Across hat mit dem System gerade den DEMOgod Award 2005 für "The Fastest Full-Featured Demo in The West" gewonnen. Begründung der Jury: „The blogging tool was up and running in about two minutes.“
Der zentrale Server und die furchtbaren, von Bubbler vergebenen URLs sind allerdings verbesserungswürdig. Interessanterweise kann das Setup-Programm auch nach einem lokalen Bubbler-Server im Intranet suchen, was vermuten lässt, dass das System auch als Ganzes an Organisationen vertrieben werden soll. Als Intranet-Lösung wäre Bubbler auch im B2B als Projekttool einsetzbar, wenn es geeignet weiterentwickelt werden würde. Wie sich die Plattform entwickelt, ist zweifellos spannend zu beobachten!