Pay-per-Click-Betrug: Im Großen und im Kleinen
Intern.de berichtet über einen großangelegten Pay-per-Click-Betrug, mit dem sich in Indien mancher einen Zuverdienst sichern soll. Beim Pay-per-Click-Abrechnungsmodell (PPC) werden nur Klicks auf ein werbeführendes Element und nicht die einzelnen Sichtkontakte abgerechnet und natürlich funktioniert solch ein erfolgsbasiertes Modell nur, wenn der Klick auch wirklich ein „Erfolg“ ist. Der größte Anbieter für PPC-Werbung ist Google, bei dem die Werbetreibenden selbst die Vergütung pro Klick bestimmen.
Aber man muss längst nicht nach Indien schauen, um die Probleme des PPC-Modells vor Augen geführt zu bekommen. Mancher refinanziert seine Homepage in Teilen über das AdSense-Programm und klickt gerne selbst mal. Oder ruft die (Blog-)Besucher mal freundlich, mal bestimmt auf, doch für ihn zu klicken: „Klicken freiwillig! Martin dankt „. Die Besucher arbeiten sogar gratis, wer braucht da Inder? Die Aufrufe erfolgen oft sogar in guter (wenn auch eigennütziger) Absicht. Darüber, dass dadurch ein materieller Schaden für die (beim AdSense-Programm oft kleinen) Werbetreibenden entsteht, macht sich kaum jemand Gedanken. Über die Folgen (vom Programmausschluß bis hin zu Rück- und Schadensersatzforderungen) auch nicht.
In einer anderen Liga spielen die, die längst nicht mehr nur mit dem Gedanken spielen, Klicks nicht mehr durch Menschen, sondern Programme abzuwickeln … es wäre ja so einfach! Im Grunde reicht dazu ein alter PC, eine Internetanbindung und ein Macrorecorder. Unnötig darauf hinzuweisen, dass all das gegen die Richtlinien der jeweiligen PPC-Programme ist. Geht es dabei um persönliche Bereicherung oder gezielte Schädigung eines Dritten, so liegt eine Straftat vor.
Allen Fällen gemein ist jedoch, dass sie einer Werbeform ernsten Schaden zufügen, die sich gerade zwischen Popups und ganzseitigen DHTML- und Flash-Anzeigen durchzusetzen versucht.