Wieder mal: Google und die Online-Werbung … diesmal: geobasierte Ads
Google hat einen Deal mit MapQuest bekannt gegeben, nach dem zukünftig lokale Angebote in die MapQuest-Suchergebnisse eingebunden werden sollen – und zwar über Googles AdWords-Programm. Das kann man sich dann so vorstellen, dass jemand z.B. den Stadtplan von San Francisco aufruft und Werbung von Motels, Shops und Restaurants sieht, die genau diese Region betreffen. Vor allem aber könnte durch das AdWords-Programm jedes kleine Unternehmen selbst solche Anzeigen schalten – ohne Agenturen und langfristige Bindung. Aber die Folgen könnten weitreichender sein… Wenn man diese Idee etwas weiter spinnt, dann könnte das der Einstieg in geobasierte Online-Werbung im großen Stil sein. Denn längst haben viele Websites eine GeoURL-Codierung integriert, theoretisch liesse sich das auch auf einzelne Seiten/Inhalte ausdehnen. Für manches Angebot ergibt sich so ein ganz neues „Werbegefühl“ – die Websites regionaler Tageszeitungen könnten plötzlich Interesse bekommen, ihre Werbeplätze über Google vermarkten zu lassen. Ebenso Tourismusseiten und Reisebüros, die ihre einzelnen Angebote mit Werbung pflastern, die jeweils Bezug zum Reiseziel hat.
Aber auch die User von Blogspot/Blogger.com könnten leicht betroffen sein, wenn sich geobasierte Online-Werbung etabliert. Sobald z.B. der Wohnort aus dem Profil oder der Website herausgelesen kann, ist es auch möglich, regionale Werbung zuzuordnen. Da Google die Blogspot-Werbung beisteuert ein durchaus denkbares Szenario.
Google hat sich ja in den vergangenen Monaten auch der inhaltsbezogenen Werbung verschrieben. Die Kombination von Content und Geobezug könnte hier ganz neue Türen aufstoßen: Ein Contentfilter könnte z.B. nach Länder- und Ortsnamen, Postleitzahlen und Telefonnummern fahnden und versuchen, so auch dann einen regionalen Bezug zuzuordnen. Daraufhin könnten dann regionale Anzeigen hinzugefügt werden. Und vor wenigen Tagen hatte Google angekündigt, das AdSense-Programm zu erweitern, so dass nun auch kleinere Sites nach einer Prüfung als Werbeträger für die Google-Textwerbung zugelassen werden. Zunächst dürfen sich jedoch nur englischsprachige Sites für eine Teilnahme bewerben.
Und auch der Vorwurf, Google würde Zensur ausüben, da deutsche User eine andere Startseite sehen als amerikanische – offenbar durch Geolokalisierung der Client-IP-Adresse – wirkt da ziemlich aufgesetzt. Vielmehr handelt es sich um einen weiteren Mosaikstein im Gesamtbild der regionalen Online-Werbung: So können nämlich die Google-Suchergebnisse mit entsprechenden lokalen Werbebotschaften aus den AdWords garniert werden.