P2P-Nutzer sollen DRM-Bezahlinhalte bereitstellen
Heise titelt ‚Altnet will Kazaa-Anwender „bezahlen“‚ und berichtet über den Versuch von Altnet, DRM-geschützte Bezahlinhalte über das Peer-to-Peer-Netzwerk Kazaa besser verteilen zu lassen. Dazu sollen User zukünftig mit Punkten belohnt werden, wenn sie diese Inhalte auf ihrem P2P-Rechner zum Download bereitstellen.
Das Ganze entbehrt nicht einer gewissen Komik: P2P-Netze zeichnen sich ja gerade dadurch aus, keinen zentralen Server für die Downloads zu unterhalten. Diese werden vielmehr von den Nutzern „zum Tausch“ bereitgestellt. Die P2P-Software sucht sich die Rechner heraus, die eine Datei freigegeben haben. Je mehr Rechner die gleiche Datei bereitstellen, umso schneller und reibungsloser der Download. Fatal für das Konzept der DRM-geschützten Bezahlinhalte: Die sollen ja gar nicht überall zum Tausch zur Verfügung stehen, schließlich will der Anbieter Geld. Altnet versucht nun, den P2P-Distributionsweg für sich zu nutzen, ohne selbst eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Wer bereit ist, die entsprechenden Inhalte auf seinem Rechner im Kazaa-Netz bereitzustellen kann Punkte sammeln und diese dann gegen Prämien oder Lose für ein Gewinnspiel eintauschen.
Prinzipiell wäre das Konzept zwar geeignet, sich einen Teil der Kosten für den eigenen Breitband-Zugang zu „refinanzieren“. Aber dazu müssten die Prämien entsprechend wertvolll sein. Zudem gibt es eine große Abneigung bei vielen P2P-Nutzern gegen Bezahlinhalte generell und Digital-Rights-Management (DRM) im Besonderen. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein.