Sparpotential durch elektronische Kommunikation ungenutzt
Die deutsche Wirtschaft ist bei der Nutzung elektronischer Kommunikationswege überwiegend zurückhaltend, zumindest, wenn es um wichtige Geschäftsdokumente wie Rechnungen geht. 74 % der Top-1.000-Unternehmen vertrauen Rechnungen noch immer am liebsten der gelben Post an. Nur 35 % haben Electronic Data Interchange (EDI) für den elektronischen Rechnungsversand im Einsatz. Der Innovationsstau kommt die Wirtschaft teuer zu stehen: So kostet im Mittel die Erstellung einer einzelnen Rechnung auf dem Postweg 15,50 Euro, im Einzelfall bis zu 100 Euro. Bei der großen Zahl an Rechnungen, die Unternehmen pro Monat versenden (im Geschäftskundenbereich im Durchschnitt 32.000 Stück pro Monat, bei Privatkunden 78.000 Stück pro Monat, im Einzelfall mehrere Millionen) liegt hier für viele Unternehmen ein Einsparpotential von mehreren Hunderttausend Euro pro Jahr alleine im B2B-Rechnungsversand. Das volkswirtschaftliche Einsparpotential beträgt bis zu einer halben Milliarde Euro alleine für die Top-1.000-Unternehmen im Geschäftskundenverkehr, so die Vorauswertung einer Studie des E-Finance Lab. Dabei wickeln Unternehmen, die EDI im Einsatz haben, immerhin etwa 40 % ihrer Rechnungsstellung über die elektronischen Netze ab. Wie die Untersuchung ebenfalls zeigt, können die Banken eine Schlüsselrolle spielen, um zukünftig industrielle Finanzprozesse effizienter zu gestalten.