e_procure 2003
Heute öffnete die e_procure 2003 in Nürnberg ihre Pforten. Noch bis zum Mittwoch geht es um elektronische Beschaffung und Lieferanten-Management. Der Messe ist ein Fachkongress angeschlossen, auf dem aktuelle Trends und Praxisanwendungen im E-Procurement und Supply Chain Management (SCM) vorgestellt werden. Als Top-Themen werden die Zukunftsperspektiven des B2B-E-Commerce, E-Logistics und das Potenzial zur Kostensenkung durch E-Sourcing behandelt, insbesondere steht die Veranstaltung aber auch unter dem Zeichen des Collaborative Procurement.
Studien zeigen immer wieder, dass Unternehmen durch elektronische Beschaffung, Katalogmanagement und die Beteiligung an virtuellen Marktplätzen und elektronischen Ausschreibungsplattformen die Gesamtkosten im Beschaffungsmanagement entscheidend drücken können. Zwar sinken die direkten Beschaffungskosten nur gering, dafür sind Produktivitätssteigerungen zu beobachten und die Prozessdurchlaufzeiten und -kosten können stark optimiert werden. Der alleinige Blick auf die Informations- und Güterlogistik greift jedoch zu kurz. Collaborative Procurement greift den Kooperationsaspekt auf und stellt die Mitarbeitertätigkeit in den Mittelpunkt der IT-Unterstützung.
Bisher werden weniger als zehn Prozent des Beschaffungsvolumens auf elektronischen Marktplätzen abgewickelt. Die Nutzung bleibt damit deutlich hinter den Erwartungen zurück. Laut einer Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), die auf der e_procure vorgestellt wurde, werden elektronische Marktplätze derzeit von 47 Prozent der Industrieunternehmen genutzt. Weitere 16 Prozent planen dies in naher Zukunft. Dabei ist die Nutzung auch stark branchenabhängig, Vorreiter ist die chemische Industrie, die selbst virtuelle Marktplätze betreibt. Die Studie zeigt auch bestehende Probleme auf: Komplizierte Kosten-Nutzen-Analysen, unzuverlässige Abschätzung der Einsparpotenziale, fehlende Funktionen und Services auf elektronischen Marktplätzen und aufwändige Umsetzung wurden unter anderem genannt. Zweifellos profitieren Konzerne überdurchschnittliche von E-Procurement-Lösungen, während viele kleine und mittelständische Unternehmen erste die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen müssen.