Inhaltlich eine gewisse Dürre – organisatorisch ein Chaos
Wie auf Autohaus online zu lesen ist, zeigt eine Studie zu den Newsletter-Aktivitäten von 33 Automarken Defizite im Verständnis dessen, was mit Online-Kommunikation in dieser Branche möglich ist. sycaMail, offenbar Anbieter von Lösungen für E-Mail-Marketing, bestellte – sofern es etwas zu bestellen gab – und analysierte das, was eintraf. Aber die Studienergebnisse sind nur ein Teil der Geschichte… Das Fazit der Untersuchung: Inhaltlich herrsche eine gewisse Dürre, die Darstellung von HTML sei teilweise nicht optimal, ein Blick vorab ins Newsletter-Archiv werde nicht geboten … Eine (eher dürftige) tabellarische Zusammenfassung der Ergebnisse steht zum Download bereit.
Stark verbesserungswürdig erscheint allerdings auch der Auftritt der offenbar hinter der Studie stehenden Firma sycaMail, der unter www.email-manager.net zu finden ist.
Diese Website hinterlässt sowohl inhaltlich als auch technisch keinen optimalen Eindruck. Ein brauchbares Impressum fehlt, ebenso ein Pressebereich. In der Aussendung des Unternehmens, die mir u.a. auf autohaus-online.de und auf hightext.de (ibusiness) begegnete, fehlt offenbar ein namentlich genannter Ansprechpartner, Anfragen zur Studie können an „autohaus@email-manager.net“ gerichtet werden, auf den Webseiten selbst fand sich kein Hinweis zu dieser Studie.
Am Fuße der Website findet sich die Angabe, dass email-manager.net von einer SycaMail Gbr betrieben werde, in den AGB liest man dann von einer „Sycamore Engineering Services GmbH“, Betreiberin von email-manager.net. Dieses wiederum wird im weiteren Verlauf der AGB auch als „emailmanagement.de“ bezeichnet – dazu gibt es auch eine Website, die aber wiederum nichts mit Sycamore, sycaMail und email-manager.de zu tun hat … das reinste Chaos!
Die Studie mag interessant sein – ich gebe zu, so genau habe ich sie mir angesichts der Tatsachen nun gar nicht zu Gemüte geführt -, aber sie ist aufgrund der Mängel im Umfeld nicht wirklich zitierbar. Die Quelle ist fragwürdig, wird aber von den zitierenden Online-Medien nicht hinterfragt. Bei Hightext wurde daraus gar eine Meldung im Premium-Content-Bereich gestrickt, der nur über Registrierungs- und Gebührenpflicht abrufbar ist. Schaut man sich dann noch die oben genannte Zusammenfassung an, dann stellt sich ernsthaft die Frage, wer hier welche Interessen verfolgt und wo der Wert einer solchen Studie liegt.