Hausrecht außer Kraft? “Free Use” statt “Fair Use”?
Update: Siehe auch „Fair Links: Bausteine des Webs kontrovers“
Siegfried Hirsch erwidert in HIRSCHgarden auf meinen Beitrag Links, Zitate und die Moral von der Geschicht‘:
„Aber warum stellt jemand etwas ins Internet, das man verlinken kann, wenn er es nicht verlinkt haben will. Das widerspricht doch dem Grundgedanken des WWW.
Mehrere mögliche Alternativen:
– er schützt die Bereiche die er nicht verlinkt haben will (Benutzergruppen)
– er verbietet per Software das DeepLinking
– er behält seine „wertvollen“ Inhalte einfach für sich„
Ich kann das nicht ganz nachvollziehen – das wirkt für mich, dass hätte ich das Hausrecht auf meinem eigenen Server und für meine eigenen Inhalte dadurch verwirkt, dass ich überhaupt etwas ins Internet stelle. Wenn etwas da steht, dann kann sich auch jeder daran bedienen – mir kommt das mehr als merkwürdig vor. Muss ich mein Haus mit Selbstschussanlagen sichern? Ich sehe schon den Einbrecher: „Herr Richter, das Fenster stand einen Spalt offen. Das musste ich doch als Einladung betrachten…“
Natürlich kann ich Schutzmaßnahmen ergreifen, aber sie sind alle mit Problemen verbunden. Wenn das Netz doch eine Gemeinschaft sein soll, warum dann nicht einfach fair agieren statt fordern, dass man alles will? Und es scheint mir hier auch ein Mißverständnis zu bestehen: Zumeist will ich als Anbieter die Verlinkung ja gar nicht verhindern – ich möchte nur das Recht haben, selbst über Verbreitung und Nutzung bestimmter Inhalte zu entscheiden und das nicht der Willkür eines Anderen überlassen, der sich von der Verlinkung meiner Inhalte irgendetwas verspricht. Deswegen plädiere ich dafür, nicht grundsätzliche Freiheit zu fordern sondern Fairness walten zu lassen.