Sehr geehrter Dr. Peter Witzigmann!
So wurde ich heute einem Newsletter begrüßt. Technische Panne, kann mal vorkommen, keine Frage. Aus der Praxis weiß ich, die beste Software hat mal Schluckauf und dann kann schon etwas in dieser Art passieren. Aber dieser kleine Mangel ist in diesem Newsletter noch das allergeringste Übel:
Der Letter, der bislang im Textformat kam, wird ohne meine Zustimmung nun in HTML ausgeschickt.
Er hat ein Inhaltsverzeichnis, das nicht klickbar ist.
Die einzelnen Artikel sind nur angerissen. Bislang kamen sie im Volltext, ich konnte sie rasch nach Interessantem „abscannen“. Es handelt sich durchwegs um 08/15-Content von Reuters, dafür mag ich mich nicht extra auf die Website durchklicken. Aber ich fand es sehr sinnvoll, die Meldungen hier gesammelt in die Inbox zu bekommen.
Der Link, der mir die Abmeldung ermöglichen sollte, ist keiner. Ich könnte mich damit auch nicht abmelden, weil ich nicht Herr Witzigmann bin – dessen Mailadresse ich nun aber immerhin auch kenne, denn sie steht im Klartext lesbar im nichtverlinkten Abmeldelink.
Und rasch eine Mail an office@xxxxxx.cc zu schicken geht auch nicht, weil auch diese Mailadresse nicht verlinkt ist …
Fazit: Die Umstellung auf eine Pseudopersonalisierung ist sinnloser technischer Aufwand – der noch nicht mal zum gewünschten Ziel führt!
Der Umstieg von Text auf HTML wurde nicht angekündigt und auch nicht kommuniziert. Ebenso nicht jene von Volltext auf Anreisser.
Die Chance, die Umstellung dazu zu nützen, mehr über die User zu erfahren, sie nach ihren Vorlieben in technischer und inhaltlicher Hinsicht zu befragen und so wirklich maßgeschneidertes, personalisiertes E-Mail-Publishing und E-Mail-Marketing zu betreiben, wurde hier völlig vertan.
Dabei handelt es sich um ein Webangebot, das B2C- als auch B2B-Kunden serviciert, noch dazu Menschen, die sich für Gesundheitsthemen interessieren, und die attraktive Gruppe der Ärzte. Die Inhalte zu personalisieren wäre hier nicht nur denkbar, sondern im Grunde notwendig.
Solche Dinge passieren, wenn Newsletter als Anhängsel zur Website betrachtet und nicht strategisch platziert werden. Dieser Letter ist kein vertrauensbildendes Dialogmedium, sondern er wird bei vielen Empfängern genau das Gegenteil bewirken – Ärger, Irritation und den Wunsch, aus diesem Verteiler entfernt zu werden.