Unnötige Aufforderungen
In Österreich ist seit 1. März 06 ein Zustand wieder hergestellt, der bis 2003 in aller Klar- und Deutlichkeit herrschte: Unbestellte E-Mail-Werbung ist wieder verboten und zwar auch Business-to-Business. Damit ist eine Unart abgestellt, die in den letzten Jahren überhand nahm, nämlich eben diese unverlangten E-Mails österreichischer wohlmeinender Versender, die Spam mit Direktmarketing verwechseln und mich mit Werbemails für Druckerpatronen, Foto-Datenbanken und Webdesign-Dienstleistungen fragwürdiger Qualität zuspammten. Das ist erfreulich.
Unerfreulich sind hingegen die seit einigen Tagen massiv auftretenden Mails von Newsletterversendern, in deren Verteiler ich oft seit Jahren bin, man solle doch bitte das Abo erneuern oder irgendwelche neuen Zustimmungen geben.
Ich halte das für absolut überflüssig, denn jeder seriöse Newsletterversender hat diese Zustimmung ja. Wenn ich nun mein Abo nicht überall verlängere, hängt das eher weniger damit zusammen, dass mich der Letter nicht interessiert, sondern einfach damit, dass die Erneuerungslinks nicht funktionieren, die Websites kurz mal nicht erreichbar sind oder einfach daran, dass ich grade keine Lust und/oder Zeit habe, mich mit der Neuanmeldung zu beschäftigen, und diese Mails dann nach einem Tag aus meinem Blickfeld entschwunden sind.
Da tut sich so mancher überkorrekte Newsletterpublizist nun tatsächlich einen Bärendienst, und es wird die Erschütterung bei vielen groß sein, dass ihre Verteiler auf diese Weise nicht unerheblich schrumpfen werden, und zwar nicht nur um jene, die den Newsletter eh nie lesen, sondern es werden auch echte Interessenten verlorengehen.
Man muss nicht mal eine Alternative zu einer solchen Vorgehensweise vorschlagen, denn die Alternative ist ganz einfach: cool bleiben und solche Abo-Verlängerungsmails nicht versenden. Denn gerade jene, die das jetzt tun, halten sich eh schon immer an die Prinzipien des seriösen, weil erlaubten E-Mail-Marketings.