Location based services und Moblogs
Gestern wurde ich auf NewBays FoneBlogs aufmerksam, vor ein paar Tagen auf GeoURL. Durch eine Diskussion mit Martin Roell über die Zukunft von Location Based Services frage ich mich, ob man das nicht verknüpfen könnte:
Weblogs, die von unterwegs aus befüllt werden (= Moblogs) und wo die einzelnen Beiträge (auf Wunsch) automatisch mit einer Geo-Codierung des aktuellen oder eines gespeicherten Standorts sowie einer Kategorie versehen werden. So kann man ein Meinungsportal nach dem Muster von Dooyoo aufbauen und es wären Abfragen möglich wie „Restaurants im Umkreis von 3 km“. Natürlich könnten auch nicht-mobile User teilnehmen, nur müssten die die Geo-Codierungen manuell erzeugen. Könnte interessant sein.
Auf der anderen Seite ist die Frage, wie viele Nutzer und Informationslieferanten ein solcher Service haben würde. Ich würde so etwas wohl nur dann regelmäßig zur Information nutzen, wenn die Abfrage per Knopfdruck vom Smartphone aus möglich wäre. Und auch da gäbe es ziemlich wenige Nutzungsszenarien für mich persönlich. Wann suche ich schon mal in einer mir unbekannten Gegend gezielt nach irgendwas und würde mich dabei auf die Meinung eines völlig Unbekannten verlassen? Würde ich nicht eher einen Passanten oder den Angestellten an der Rezeption oder der Tankstelle fragen? Und wann wäre ich bereit und in der Lage, ein solches System selbst mit Tipps und Kommentaren zu füttern? Kurzes Moblogging während des Geschäftsessens (mit Digitalfoto und Kommentar „Personal unfreundlich, Essen kalt“)? Wäre ich bereit, für den Abruf zu zahlen? Und wollte ich überhaupt überall meine digitalen Spuren hinterlassen?
Fragen über Fragen. Derzeit sind das ja auch nur Gedankenspiele. Allerdings spricht man mittlerweile seit drei Jahren von „location based services“ und noch sind die Anwendungen bescheiden. Ich habe einzig Vindigo ausprobiert. Dort werden allerdings nicht „Laien-Kommentare“ genutzt sondern die Verzeichnisse von Restaurantführern und Yellow Pages. Vindigo kostet $3.50 pro Monat oder $24.95 pro Jahr und ist für etwa 50 Städte in den USA sowie London verfügbar. Nun, ich bin auf die Entwicklungen der kommenden Jahre gespannt – die GPS-basierten Navigationssysteme für PDAs sind ja auch von heute auf morgen populär geworden.