Leserbriefe am Fließband: Eine besondere Form des Spams?
Für Editor & Publisher berichtet Ari Berman im seinem Beitrag „Editorial Pages Fight Form Letters“ über die Probleme, die die amerikanischen Medien zunehmen mit automatisch generierten Leserbriefen haben. Lobbyisten bieten über ihre Websites vorgefertigte Schreiben an (zum Teil aus einzelnen Bausteinen zusammengewürfelt, damit nicht jedes Schreiben gleich ausschaut), die man dann unter seiner (oder auch einer fremden) E-Mail-Adresse z.B. an seine Tageszeitung schicken kann. Und damit das auch ja nicht zu aufwändig wird, kann man nach der Eingabe seines ZIP-Codes (der amerikanischen Postleitzahl) gleich die richtige Nachrichtenredaktion und den zuständigen Empfänger ausfindig machen, die Empfängeradresse wird automatisch eingefügt. Das wächst sich allmählich zu einem Problem für die Medienvertreter aus, die Opfer gezielter Kampagnen werden und Gefahr laufen, diese Leserbriefe unreflektiert abzudrucken oder versuchen, daraus Stimmungsbilder abzuleiten. Mittlerweile versuchen betroffene Redaktionen, das Problem technisch in den Griff zu bekommen und die Quellen der Meinungsäußerungen zu hinterfragen.