Weblog-Mythen – Folge 4
Weblogs sind demokratisch. Die idealen Voraussetzungen, um zu einem (basis-)demokratischeren Miteinander zu kommen: Weblogs kann jeder in fünf Minuten starten. Und jederzeit mit beliebigen Inhalten füllen. Auch Kommentarfunktionen sind rasch realisiert.
Aber in der Praxis zeigt sich schnell: Die in den Weblogs jeweils angesprochenen Themen sind selektiv, die Darstellung ist oft unausgewogen und Kommentare – sofern man sie zulässt – werden gerne überspitzt und dann bei Nicht-Gefallen genauso gerne gelöscht.
So etwas wie eine „Netiquette“ ist schon gleich ganz unbekannt. Über andere herziehen: jederzeit, immer gern. Sie darüber informieren, ihnen die Chance zur Stellungnahme geben: Bloß nicht – die können ja in ihre Referer schauen.
Demokratie in Weblogs, das ist ein oft geäußerter Mythos, dem aber entgegensteht, dass man ja in seinem Weblog der eigene Herr sein will. Am liebsten darüber hinaus. Die Community der Gleichgesinnten und Stammleser ist gerne gesehen. Aber „Störenfriede“ im eigenen Reich? Die sollen doch bitte draußen bleiben…
Morgen: Mythos #5