Werbekongress 2003: Neue Werte und bessere Kommunikation gefragt
In der vergangenen Woche, genauer am 20.03.2003, fand in München der Deutsche Werbekongress 2003 statt. Ein paar Impressionen und Gedanken zur Zukunft der Unternehmenskommunikation… Niemand würde wohl ernsthaft bestreiten, dass wir uns in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten befinden. Ein großes Problem dabei: Die Unternehmenskommunikation bringt die Botschaften nicht an den Mann beziehungsweise die Frau. Notwendig wäre eine neue Aufbruchstimmung … aber es fehlt an einem akzeptierten Wertesystem. In einer Zeit, in der die Mitarbeiter von der Angst um den eigenen Arbeitsplatz geprägt sind und die Konsumenten die Zukunft fürchten, laufen platte Werbeversprechen und Schönwetterbotschaften ebenso ins Leere wie die Kaschierung schlechter Nachrichten als Effizienzsteigerungsprogramme.
BDU-Vizepräsident Gregor Schönborn sprach dann auch davon, Freiraum für Innovationen und Visionen zu schaffen. Um eine gesellschaftliche Aufbruchstimmung zu erzeugen, müssen die Unternehmen gerade in der wirtschaftlich schwierigen Zeit ihre Wertesysteme neu ausrichten und ihre kommunikative Kompetenz verbessern. Die inneren Werte eines Unternehmens seien belegbare Erfolgsfaktoren eines Unternehmens. Das Wertemanagement setze auf eine Überprüfung der Unternehmenskultur, die den Mut für Innovationen und Visionen sowie Raum für das Lernen aus Fehlern zulasse. Eine daran ausgerichtete interne Unternehmenskommunikation könne die Identität von Management und Mitarbeitern stärken und notwendige Aufbruchsignale senden.
„In vielen Unternehmenskulturen werden eher Gleichgültigkeit und Ablehnung belohnt als die notwendige Begeisterung für Neues“, so Schönborn. Es gelte jetzt, den Teufelskreis aus schlechter wirtschaftlicher Lage und der katastrophalen Stimmung in den deutschen Unternehmen zu durchbrechen. Die Entscheidungsträger in Wirtschaft und Industrie dürften nicht so lange warten bis die unternehmerischen Kennzahlen wieder nach oben weisen. Ein gezieltes Wertemanagement müsse sich auf die starken, innovativen Werte der Unternehmen fokussieren und die darin enthaltenen Energien für den unternehmerischen Erfolg nutzen.
Es sei dabei von entscheidender Bedeutung, die Instrumente der internen und externen Kommunikation zu einer integrierten Unternehmenskommunikation zu entwickeln. „Kommunikation muss als Managementaufgabe verstanden werden, bei der alle wichtigen Prozesse im Unternehmen unter dem Blickwinkel der Unternehmensziele angegangen werden“, sagte Schönborn.
Auch andere Stimmen auf dem Deutschen Werbekongress 2003 betonten die Notwendigkeit eines Umdenkens. Leider: Umdenken lässt sich nicht verordnen, es gibt keine Pillen dafür. Jeder muss bei sich selbst anfangen – jeden Tag.