Spam und kein Ende
„Das Ausmaß des Spam-Problems hat einen Punkt erreicht, an der die normale Funktion des E-Mail-Systems gefährdet ist.“ Dies ist das offizielle Fazit eines Kongresses, den die US-Handelsbehörde FTC zum Thema ausgerichtet hat. Konzertierte Maßnahmen gegen die unerwünschte Werbeflut sind dringend geboten. Doch das war bei weitem nicht die einzige Meldung zum Thema in dieser Woche… So wird es am 21. Mai in Usingen/Taunus den 1. Deutschen Anti-Spam-Kongress geben – Ausrichter sind eco e.V. und die Zeitschrift iX. Zudem hat Yahoo für den 22. Mai den Anti-Spam-Day 2003 ausgerufen … hoffentlich halten sich die Spammer auch daran.
Im US-Bundesstaat Virginia will man jetzt mit härteren Gesetzen gegen Spammer vorgehen: Bis zu fünf Jahre Haft und die Beschlagnahme aller Gewinne drohen dort Spammern … wenn sie bewusst die Header oder Routing-Informationen der E-Mails fälschen und mehr als 10.000 Mails innerhalb von 24 Stunden oder 100.000 Nachrichten innerhalb eines Monats versenden bzw. 10.000 US-$ Gewinn aus einer Aussendung ziehen oder mehr als 50.000 US-$ im Monat erwirtschaften. Allein: Der Nachweis wird nicht gerade leicht fallen … und notfalls verlagern die Spammer einfach ihr Business ins spamfreundlichere Florida.
In letzter Zeit versuchen die Spammer sogar, die Gerichte für sich in Anspruch zu nehmen und Organisationen und Provider wegen Wettbewerbsbehinderung und übler Nachrede zu verklagen, die Spamfilter und Blacklists entwickeln und einsetzen. Solange keine international eindeutige Rechtslage besteht und die Verfolgung von Spammern kaum möglich ist, bleibt Selbsthilfe auf technischer Ebene durch geeignete Filtersysteme derzeit das einzige Mittel, um kurzfristig für Abhilfe zu sorgen.