Pay-to-Read Journalismus?
Spencer E. Ante greift bei Business Week in seinem Kommentar Have Web Site, Will Investigate den Trend auf, dass sich Blogger für ihre Artikel direkt von den Lesern bezahlen lassen. Er spricht von „Pay-to-read“ Journalismus und „Pay-to-read“ Websites und greift Beispiele wie Christopher Allbritons Back-to-Iraq.com, OhmyNews.com aus Südkorea und das Blogging Network von Mihail S. Lari auf. Verschiedene Geschäftsmodelle, unterschiedliche Zielsetzungen.
Ante sieht in diesem neuen Konzept zwar keine Gefahr für die etablierten Medien, wohl aber eine Ergänzung und eine Chance z.B. für junge Journalisten. Offen bleiben jedoch Fragen: Sind solche Modelle tragfähig? Kann ein einzelner damit erfolgreich sein, oder bedarf es einer Aggregation? Für welche Bereiche kann so etwas funktionieren? Ante sieht Bedarf vor allem dort, wo Information Mangelware ist – vor allem freie, unabhängige. Ein wichtiger Aspekt: Die Themen müssen die Zielgruppe ansprechen. Genau dort aber besteht auch eine Gefahr … denn bei vielen Themen lässt das Interesse rasch nach. Die klassischen Medien leben vor allem von der Vielfalt. Und von vielfältigen Einnahmequellen. Niemand wird sein Zeitungsabo kündigen, wenn er in der „saure-Gurken-Zeit“ weniger interessante Artikel findet. Aber gilt das auch für den „Pay-to-Read“ Journalismus?