Umlaut-Domains – und die Tücken
DeNIC erwartet siebenmillionste .de-Domain … und erwartet, dass die Umlaut-Domains, die man zukünftig auch unter der .de-TLD registrieren kann, den Run auf die besten Domainnamen nochmal anheizen wird. Bei der .com-TLD sind Domains mit Sonderzeichen schon jetzt möglich – und da kann man auch gleich die Probleme studieren, die uns zukünftig erwarten.
So beherrscht der Internet Explorer von Microsoft nämlich solche Domains nur unzureichend – nur mit List kann man ihn dazu überreden (indem man die so genannte Punchcode-Notation verwendet … aber wer kann, vor allem aber: Wer will das schon?). Aber damit nicht genug: Überall werden URLs, die z.B. in normalen Mails und ASCII-Texten vorkommen, automatisch in klickbare Links umgewandelt. Bei vielen E-Mail-Programmen (so z. B. auch bei The Bat!) funktioniert genau das aber nicht, wenn die URL Umlaute enthält. Selbst einige HTML-Editoren mögen Umlaut-Domains nicht. Und zahlreiche Webformulare, die E-Mailadressen auf Gültigkeit überprüfen, lehnen mit Sonderzeichen behaftete Adressen ganz ab.
Viel zu tun für die Programmierer, die ihre Programme „fit“ machen müssen? Vielleicht … aber seien wir ehrlich: Wer spielt schon regelmäßig alle verfügbaren Updates ein? Der 08/15-User eher nicht – und die anderen, die wissen eh, wie sie beliebige URLs eingeben können. Und dass sie auf Umlaute und Sonderzeichen gerne verzichten.
Bleibt das Fazit: Was eigentlich vor allem Bequemlichkeit für Laien bringen könnte, bringt wohl in der ersten Zeit mehr Frust als Lust. Bis auf weiteres also Finger weg von Umlaut-Domains.