SERPs: Suchmaschinen-Optimierung live mit dem Begriff “SERPS”
„SERPS“ competition IS ALIVE!!!! heißt es seit Mitte Januar. Die Idee: Wer sich berufen fühlt, Suchmaschinen-Optimierung für Google zu leisten, soll eine (neue) Seite für den Begriff SERPs bauen, die dann in einem Monat im Google-Ranking am besten platziert ist… Die Idee der SERP-Optimierung beschreibt Justin Koivisto auf seiner Website: Google SERPs SEO Competition.
SERPs
SERPs steht für „Search Engine Ranking Positions“ und ist natürlich ein Kunstbegriff. Er steht dafür, wie weit es eine Seite im Google-Ranking nach oben schafft. Insofern eine witzige Idee, einen Begriff für den Wettbewerb zu wählen, für den man die Optimierung „problemlos“ vornehmen kann.
Aber tatsächlich gibt es „Serps“ auch an anderer Stelle. So berichtet BBCi unter dem Titel „What is Serps?“ über das State Earnings Related Pension Scheme, das 1978 in Großbritannien eingeführt wurde. Okay, diese und andere Seiten laufen wohl außer Konkurrenz, zugelassen sind nämlich nur „neue“ Webseiten. Aber das Beispiel zeigt ein Probem des Wettbewerbs: Im Grunde trägt er zur Informationsverschmutzung bei!
Dazu passt auch, dass viele der für den SERPs-Wettbewerb eingereichten Seiten keinerlei relevante Inhalte haben. SERPS einfach in den Seitentitel, die URL und möglichst oft in der Seite zu platzieren kann es doch wirklich nicht sein, oder?
Testet man zudem Google für die Begriffe „SERP“ und „SERPS“, dann scheint es gar, dass mancher Optimierer für den falschen Begriff optimiert
Regeln für den SERPs-Wettkampf
Na ja … Regeln gibt es eigentlich keine: Man baue eine Webseite, die bei der Suche nach dem Begriff „SERPs“ an erster Stelle bei Google im Ranking steht. Nicht heute, nicht morgen … auch nicht in einem Jahr. Sondern in ziemlich genau einem Monat. Aber mittlerweile ist an diesem Zeitraum schon Kritik geübt worden und die SERPs-SEOs gedenken, den Wettbewerb mindestens bis Ende März fortzuführen. Noch kann sich also jeder beteiligen, der sich berufen fühlt!
Die jeweils erzeugten SERPs-Seiten müssen, um am Wettbewerb teilzunehmen, auf der offiziellen SERPs-Wettkampfseite angemeldet werden. Der Gewinner – naja, der kann vielleicht Ruhm und Ehre einheimsen. Viel mehr gibt es nicht … außer vielleicht einem Link von einer Page-Rank-6-Seite für ein Jahr. Solche kann man allerdings auch schon bei eBay ersteigern.
Suchmaschinenoptimierung absurd?
Insgesamt kann man sich fragen, was das alles soll. Insbesondere, wenn man feststellt, dass bei der Google-Suche nach dem Begriff SERPs derzeit serps.blogspot.com an erster Stelle steht. Und dabei handelt es sich nun um ein völlig sinnbefreites Weblog mit einem einzigen Beitrag, in dem SERPs neben Titel und Domain auch in allen Varianten des <hx>-Tags vorkommt. Traurige Welt. Und damit meine ich gar nicht mal, dass Blogspot ja zum Google-Konzern gehört.
Aber wenn man mit einem SERPs genannten Weblog, einem einzelnen, inhaltsleeren SERPs genannten Beitrag und einer serps-Subdomain erfolgreich sein kann, fragt man sich dann, ob Suchmaschinenoptimierung wirlich nur das immer gleiche Stochern im Nebel ist – und ob vielleicht wirklich nur hilft, Linkfarmen aufzubauen oder sich in solchen einzumieten. Auch darf man sich vielleicht die Frage stellen, ob hier nicht die falschen Voraussetzungen zur Optimierung angesetzt werden.
Das fängt schon damit an, dass der Begriff SERPS vorgegeben ist. Aber in der Regel weiß man gar nicht genau, wonach die Kunden suchen. Und ein Begriff reicht da nicht aus. Wenn man wenigstes verschiedene Schreibweisen sowie Einzahl und Mehrzahl bei dem SERPs-Wettbewerb berücksichtigt hätte… Oder wenn man gar auf bestimmte Begriffskombinationen hin optimieren müsste….
Und eigentlich sollte es auch nicht darum gehen, bei einer beliebigen Suchanfrage bei Google auf Platz eins zu landen – denn das Ziel sollte vielmehr sein, qualifizierte Interessenten zu bekommen. Soll man aus den bisherigen Ergebnissen also schließen, dass ein Weblog teeladen.blogspot.com erfolgreicher ist als ein richtiger Teeladen im Web? Oder dass letzterer möglichst in jede Zeile SERPs Tee schreiben soll? Nee, irgendwie kann es das nicht sein.
Prinzipiell ist es ja eine interessante Idee, aber mit seriöser Suchmaschinen-Optimierung hat das wohl wenig zu tun.
Serps mich mal einer!