Online-Shopping: Lust und Frust für Anbieter eng verbunden
Online-Shopping wird immer beliebter. Der Bundesverband des deutschen Versandhandels meldet für 2003, dass der Anteil des Internet-Umsatzes am Gesamtumsatz mit 3,6 Milliarden Euro auf 17 Prozent gestiegen ist. Gegenüber 2002 entspricht dies einer Steigerung von 34 Prozent, seit dem Jahr 2000 verdreifachte sich der Anteil. Auch Branchenprimus Amazon meldet immer neue Erfolge.
Allerdings ist für die Online-Händler nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dazu passt ein Bericht von n-tv.de unter dem Titel Millionenschaden für Händler. Kernproblem ist demnach die Bezahlung. Der Artikel konstatiert unter anderem:
- „Im Internet entsteht der Branche in Deutschland einer Schätzung zufolge jedes Jahr ein Verlust von mindestens 100 Millionen Euro“, sagt E-Business-Consultant Marco Brandt in Markkleeberg bei Leipzig.
- „Bietet ein Händler für die Bezahlung seiner Waren im Internet das Lastschriftverfahren an, muss er mit einem Zahlungsausfallrisiko von rund 4,6 Prozent rechnen. Rund 12,5 Prozent aller Rechnungsstellungen münden in einem Mahnverfahren“, sagt Andreas Stefanis, Sprecher von Pago eTransaction Services in Köln.
- „99,7 Prozent der Internetumsätze in Deutschland, die per Kreditkarte getätigt wurden, verlaufen ohne Probleme“, so die Landesbank Berlin, die selbst als Karten-Herausgeber fungiert.
- „Der Kartenbetrug kommt im Netz etwa zehn bis zwanzig Mal häufiger vor, als bei der Bezahlung im Laden“, sagt Markus Schaffrin vom Verband der Internetwirtschaft eco in Köln.
Es ist also nicht alles Gold, was glänzt. Gerade für kleinere Anbieter können Zahlungsausfälle und -verzögerungen große Probleme bedeuten. Das ideale Zahlungsmittel ist noch nicht gefunden … und aufgrund des Ausfallrisikos wird es für manchen Online-Anbieter auch immer teurer, attraktive Zahlungsformen anzubieten: Entweder, er trägt das volle Risiko oder er muss wesentlich höhere Transaktionskosten in Kauf nehmen, als sie für den stationären Handel üblich sind.