Dummdreist: Warner mit gefakten Fankommentaren in Weblogs
Dass man Userkommentaren in Weblogs nur bedingt trauen kann, erschließt sich rasch schon aus der Tatsache, dass dort oftmals jeder ohne Registrierung oder Identitätsprüfung unter einem Pseudonym beliebige Botschaften verfassen kann. Der erfahrene Leser weiß das und ist gegebenenfalls skeptisch.
Wenn nun (einmal fiktiv angenommen) ein Unternehmen seine Produkte durch lobende Userkommentare in einschlägigen Weblogs anpreisen will, dann besteht natürlich die Gefahr, dass jemand dahinterkommt. Dessen sollte man sich bewusst sein, bereit sein, zu den Konsequenzen zu stehen … oder zumindest geschickt vorgehen. Der Musikkonzern Warner Brothers (oder irgendein übereifriger Mitarbeiter) hat aber offenbar nicht so weit gedacht. Erst bot man einschlägigen Weblogs einen Song aus einem neuen Album an, mit der Bitte, diesen zu veröffentlichen. Und als die erhofften positiven Stimmen aus der Blogosphere ausblieben, schrieb man die lobenden Userkommentare offenbar einfach selbst. Dummerweise nachvollziehbar von der immer gleichen, Warner zuzuordnenden IP-Adresse. Nun fühlen sich die User vera****t und keiner will Schuld haben. Schon gar nicht Warner. Die suchen jetzt nach dem übereifrigen Mitarbeiter…
Blöd gelaufen. Zumal die Musikindustrie in der Internet-Community eh schon einen schlechten Ruf hat, da sich viele Tauschbörsennutzer als Raubkopierer diskriminiert und verfolgt fühlen. Manche fragen laut, ob jetzt sogar ehrliche, kaufbereite Hörer gezielt manipuliert und zu (Fehl-)Käufen verleitet werden sollen. @Warner: Nein, geschickte Kommunikation mit potenziellen Kunden funktioniert anders. Notfalls einfach mal bei uns melden!