E-Mail-Fiasko in kleinen Unternehmen
Da ist dieses Restaurant, über dessen Webseiten man das Menü der kommenden Woche als E-Mail-Service (nein: so was ist kein Newsletter) abonnieren kann. Funktioniert auch – im Prinzip: Man erhält wöchentlich BCC: eine E-Mail von wechselnden Absendern mit wirren Betreffs wie "WP12", ohne Nachrichtentext, aber dafür mal mit PDF- oder gar Word-Attachments (mit ebenso kryptischen Namen). Und wenn es mal besonders gut läuft, dann stehen alle Empfänger im An:-Feld. Da weiß man dann wenigstens, dass man nicht alleine betroffen ist…
Oder ein anderes Beispiel, auch sehr aktuell: Ich bekam letzte Woche einen (abonnierten) Newsletter, der u.a. für ein kurzfristig anberaumtes Wochenendseminar warb. Nicht schlecht gemacht und mein Interesse war geweckt. Aber damit begann die Odyssee: "Weitere Informationen und Anmeldung auf unserer Website…" Also erst mal suchen, wo die Infos dort versteckt waren. Nächster Aha-Effekt: Zur Anmeldung gibt es kein Formular, sondern es ist nur eine GMX(!)-Adresse angegeben. Anfang der Woche hingemailt und Seminarteilnahme angefragt – bis heute keinerlei Rückmeldung. Das Seminar ist am Samstag … sollte ich hingehen oder gleich zu Hause bleiben?
Und dann gibt es da noch die ganz intelligenten Zeitgenossen, die mir fast täglich eine "Link-Partnerschaft" anbieten wollen, weil meine Seiten auf xyz.td ja achsotoll zu ihren 08/15-Angeboten passen sollen (was nie der Fall ist, aber das nur nebenbei). Nett ist dann der zeitgemäße Hinweis: "Ich werde einen Link auf Ihre Seite anbringen auf abc.xy. Nach dem nächsten Google-Pagerank-Update werden diese Seiten voraussichtlich einen Rank von 8 (derzeit: 2) aufweisen." Na klar doch…
Und dann war da noch die Dame, die offenbar ihren Urlaub etwas ausgedehnt hat. Eine Mail an ihre Geschäftsadresse lieferte kürzlich den folgenden Autoresponder-Text zurück: "Ich bin bis 19. August 2004 in Urlaub. Ihre Nachricht werde ich nach meiner Rückkehr bearbeiten. Mfg xxxxxx"
Ach, einen hätte ich noch … obwohl der nicht bei mir, sondern bei Karina landete: Geschäftliche Anfrage über Kontaktformular, länglich. Der Absender hatte seinen vollen Namen und eine Mailadresse nach dem Muster Vorname-Nachname@gmx.de angegeben. Nur die Antwort war unzustellbar. Es hat einiges an Überlegung gekostet herauszufinden, dass der gute Mensch keine gmx.de-, sondern eine gmx.net-E-Mail-Adresse hat.
Verstehen Sie jetzt, warum ich manchmal für einen E-Mail-Führerschein bin?