Handelsblatt.net – wo ist der USP?
Nach einem ersten Schwung von Anmeldungen auf Handelsblatt.net passiert dort nicht viel. Einige Tage, nachdem ich mich angemeldet hatte, stand ich noch immer als eine der letzten fünf Anmeldungen auf der Startseite. Die Foren dümpeln dahin, viele haben lediglich einen Eintrag – einige jetzige Mitglieder von Handelsblatt.net werden es sich aus Interesse mal angesehen haben (so wie ich), werden aber ihren Drei-Monate-gratis-Account nicht gegen die Bezahlversion tauschen.
Die Plattform läuft auf der Software, mit der auch openBC betrieben wird, sieht aus wie ein Ableger von openBC und es gelten auch die AGB von openBC. Und das ist auch das Problem des Ganzen – die potenzielle Zielgruppe ist schon vernetzt. Sie ist schon auf openBC zu Hause und hat sich hier schon „eingelebt“, sich ein Kontaktnetzwerk aufgebaut und sich vielleicht in Foren profiliert. Oder hat nach ersten Gehversuchen in der Online-Community vielleicht festgestellt, dass es für sie nicht interessant ist.
openBC ist natürlich bestrebt, seine Software zu vermarkten, und es wird sicher viele sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten geben. Im Fall von Handelsblatt.net hat sich aber eventuell keiner der beiden Partner einen Gefallen getan: Die beiden Angebote liegen inhaltlich und zielgruppenmäßig viel zu nahe beieinander, der USP von Handelsblatt.net ist nicht erkennbar, und manche Nutzer von openBC sind irritiert, warum plötzlich „noch ein openBC“ existiert.